Zum Nachdenken

Die konkrete Gestaltung der Firmpastoral vor Ort hängt von vielen Gegebenheiten ab. Ein einheitliches Konzept für alle Pfarreien gibt es nicht. Viele Katechetenteams stellen sich aber ähnliche Fragen. Nehmen Sie sich Zeit und nutzen Sie die folgenden Fragen als Reflexionshilfe - für sich persönlich und im Katechetenteam.

1. Firmvorbereitung

ZUM NACHDENKEN ÜBER SICH ...
    • Was bedeutet mir das Firmsakrament? Was bedeutet es für mich, erwachsen im Glauben zu sein?
    • Wie habe ich meine eigene Firmvorbereitung und Firmung in Erinnerung? Hat sich für mich durch
    • die Firmung etwas verändert?
    • Ich bin in der Firmvorbereitung engagiert, weil … Was ist mein persönliches Ziel? Was ist das Ziel des Katechetenteams?
    • Was ist mir besonders wichtig in der Firmvorbereitung? Welche Schwerpunkte würde ich gerne setzen?
ZUM NACHDENKEN ÜBER DAS FIRMKONZEPT ...
  • Trägt unser Firmkonzept dazu bei, dass sich die Jugendlichen „erwachsen“ im Glauben fühlen?

    • Wie können Jugendliche erfahren, dass sie mehr und mehr eigene Verantwortung für sich selbst und für andere übernehmen?
    • Wie wichtig nehmen wir die Entscheidung der Jugendlichen am Ende der Vorbereitung, sich für oder gegen das Sakrament zu entscheiden?


    Mit welchen Themen und Fragen melden sich die Jugendlichen zur Firmvorbereitung an? Was brennt ihnen auf den Nägeln?

    • Aus welchen Milieus kommen die Jugendlichen?
    • Wie ist die Familiensituation?
    • Was ist Thema im schulischen Religionsunterricht?
    • Bei wem steht das Thema Ausbildung kurz bevor?
    • Welche Ängste, Fragen, Sorgen bewegen den Einzelnen?
    • Was machen sie in ihrer Freizeit?
    • Welche Begabungen bringt der Einzelne mit?
    • Gab es ein besonders bewegendes Ereignis in den letzten Monaten?
    • Welche Menschen sind wichtig im Leben der Jugendlichen?
    • Welche Motivation steckt hinter der Anmeldung zur Firmung?


    Wie reagiert das Firmkonzept auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebenskonzepte von Jugendlichen?

    • Wie kann die Einladung zur Firmvorbereitung gestaltet sein, um möglichst alle Jugendlichen anzusprechen?
    • Haben die FirmbewerberInnen Zeit und Gelegenheit, sich mit Freunden abzusprechen, bevor sie sich für ein Angebot der Firmvorbereitung entscheiden müssen?
    • Haben die Jugendlichen vorab die Möglichkeit, eigene Erwartungen und Wünsche an die Firmvorbereitung anzumelden?
    • Was sagen bereits gefirmte Jugendliche? Wurden ihre Erwartungen erfüllt? Was fanden sie gut, was fehlte?
    • Können sich Jugendliche ihre BegleiterIn für die Firmvorbereitung selbst aussuchen (aus dem Katechetenteam oder frei aus der Pfarrei)?


    Wie geht die Firmvorbereitung mit den unterschiedlichen Erfahrungen und Erwartungen der Jugendlichen um?

    • Werden unterschiedliche Wege der Vorbereitung angeboten?
    • Wenn es verschiedene Angebote gibt: Berücksichtigen diese die unterschiedliche Intensität einer Gottesbeziehung?
ZUM NACHDENKEN ÜBER INHALTE ...
  • Was Jugendliche manchmal erleben (selbst oder in den Medien), passt nicht immer zusammen mit der Liebe Gottes, die der christliche Glaube verkündet. Wie kann dieser Zwiespalt aufgelöst werden?

    • Wie gelingt es in der Firmvorbereitung, auch negative Erlebnisse und Themen zur Sprache zu bringen (zum Beispiel Arbeitslosigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse, Krankheit, Tod)?
    • Wie kann ich Jugendliche unterstützen, mit ihren Unsicherheiten und Ängsten umzugehen?
    • Wie gelingt es, dass Jugendliche trotz oder gerade wegen der Erfahrungen von Scheitern oder Schuld lernen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen?
    • Welche Rolle kommt dem Sakrament der Versöhnung in diesem Zusammenhang zu?
    • Was ist nötig, damit Jugendliche sich trauen, mit Gott zu sprechen, also zu beten?
    • Wie kann die Bibel als Grundlage des christlichen Glaubens dazu beitragen, diesen Zwiespalt aufzulösen?


    Aus Mädchen werden Frauen, aus Jungs werden Männer. Welche Rolle spielen die Geschlechterrollen und -unterschiede?

    • Berücksichtigen wir ausreichend die unterschiedliche Herangehensweise von Jungen und Mädchen bei zentralen Themen des Glaubens?
    • Welche Rolle spielen Freundschaft, Partnerschaft, Liebe und Sexualität in der Vorbereitung?


    Wird in unserem Firmkonzept der Zusammenhang der Firmung mit Taufe und Eucharistie deutlich?

    • Welche Rolle spielt die Tauferinnerung bei der Firmvorbereitung?
    • Einige Jugendliche haben wenig Erfahrung mit der Feier der Eucharistie. Wie begegnen wir dieser Herausforderung in der Vorbereitung?


    In der Firmvorbereitung wird häufig von einer „Erfahrung mit Gott“ gesprochen.
    Was heißt das?

    • Wann habe ich selbst Gott erfahren oder aber eben nicht erfahren?
    • Gibt es Orte, Menschen, Texte oder Erlebnisse, an denen bzw. durch die ich Gottes Anwesenheit besonders gespürt habe?
    • Welche Orte, Menschen, Texte oder Erlebnisse könnten in der Firmvorbereitung dazu beitragen, eine solche Erfahrung zu ermöglichen?


    Wie kann den Jugendlichen die Bibel als Erfahrungsschatz von Menschen mit Gott näher gebracht werden?

    • Lese ich selbst gern in der Bibel? Was hält mich davon ab, wo liegen Schwierigkeiten?
    • Meine Lieblingsstelle in der Bibel ist …
    • Gibt es biblische Texte, die für das Gespräch mit Jugendlichen besonders geeignet sind?

    Wie können die Jugendlichen erfahren, dass Nächsten- und Gottesliebe eine Einheit bilden?

    • Welche Möglichkeiten bietet die Firmvorbereitung, sich in christlicher Nächstenliebe (Diakonie) zu üben und dadurch den eigenen Glauben zu vertiefen?
    • Welche (nicht nur kirchlichen!) Orte und Einrichtungen vor Ort können genutzt werden, um dort tätige Nächstenliebe zu erfahren und daran mitzuwirken?
    • Wie können die Erfahrungen, die die Jugendlichen in sozialen Einrichtungen etc. machen, ref lektiert werden, sodass die spirituelle Dimension diakonischen Handelns deutlich wird?


    Wie unterstützen wir die Jugendlichen bei der Suche nach ihrem eigenen spirituellen Ausdruck, für sich persönlich und auch in der Gruppe?

    • Wie wichtig ist mir selbst Spiritualität? Wie finde ich zu geistiger Ruhe?
    • Welche Formen geistlichen Lebens und gottesdienstlicher Feiern gibt es überhaupt in unserer Pfarrei?
    • Welche gottesdienstlichen Feiern erleben Jugendliche innerhalb der Firmvorbereitung?
    • Beginnen die Treffen mit den Jugendlichen mit einem geistlichen Impuls, einem Moment der Stille oder einem Gebet? Wenn nicht, wie könnte so ein Einstieg gelingen?
    • Welche Möglichkeiten gibt es, um die Jugendlichen bei der Gestaltung eines eigenen spirituellen Lebens zu unterstützen (zum Beispiel Tagebuch in der Firmvorbereitung, Lektüre, Meditation etc.)?
    • Gibt es in der Pfarrei (oder in der Nähe) besonders geprägte Orte, die besucht werden können (Kloster, Jugendkirche, Wallfahrtsort etc.)?


    Wie werden Jugendliche, die wenig Erfahrung mit gottesdienstlichen Feiern haben, auf den Kirchenraum und auf die Feier, insbesondere auch auf die Firmfeier, vorbereitet?

    • Was gehört für mich zu einem gelungenen Gottesdienst?
    • Werden Abläufe und Handlungen eines Gottesdienstes vorab erklärt?
    • Wie bereiten wir die Jugendlichen auf den Kirchenraum vor? Können sie den Kirchenraum auch einmal außerhalb des Gottesdienstes erkunden und für sich entdecken?


    Welche Rolle haben die Paten bei der Firmvorbereitung?

    • Wie können Jugendliche bei der Suche nach ihrem Paten unterstützt werden?
    • Können die Paten im Laufe der Firmvorbereitung einbezogen werden (Brief; Paten-Chat, Patentreffen etc.)?
    • An wen können sich Paten wenden, wenn sie Fragen zu ihrer neuen und vielleicht unbekannten Aufgabe haben?
    • Gibt es eigene Angebote (der Pfarrei) für Paten und / oder Eltern, um auch ihnen die Möglichkeit zu geben, über ihren Glauben ins Gespräch zu kommen?


    Ist die Firmkatechese mit anderen Angeboten in der Pfarrei vernetzt?

    • Wie ist die Firmpastoral im Gesamt der jugendpastoralen Angebote der Pfarrei bzw. der Region verortet?
    • Werden in der Vorbereitungszeit Angebote der Jugendpastoral (zum Beispiel Jugendkirche, Jugendbildungsstätte, Katholische Offene Treffs) genutzt?
    • Gibt es während der Firmvorbereitung Möglichkeiten der Vernetzung mit (Gemeinde-) Gruppen, denen sich Interessierte auch nach der Firmung anschließen können?

2. Katechetenteam

ZUM NACHDENKEN ÜBER SICH ...
  • Ich bin KatechetIn, weil …? Was motiviert mich für meine Tätigkeit, was schreckt mich ab? Welche Stärken, Begabungen und Talente bringe ich in das Katechetenteam ein?

    • Habe ich ausreichend Möglichkeit, meine Stärken, Begabungen und Talente einzubringen?
    • Fühle ich mich mit meinen zeitlichen Ressourcen ernst genommen?
ZUM NACHDENKEN ÜBER DAS KATECHETENTEAM ...
  • Wie offen sprechen wir im Team über unseren eigenen Glauben, über unsere Spiritualität?

    • Finden Glaubensgespräche nur „am Rande“ statt oder sind sie wesentlicher Bestandteil der Katechetentreffen?
    • Probieren wir Methoden, die wir mit den Jugendlichen nutzen, auch im Team aus, um über den Glauben ins Gespräch zu kommen?


    Wie werde ich als Katechet, wie wird das Katechetenteam begleitet?

    • Wie werde ich auf meine Aufgabe vorbereitet? Was wünsche ich mir?
    • Gibt es klare Vereinbarungen zwischen haupt- und ehrenamtlichen Katecheten, wer für was zuständig und verantwortlich ist?


    Wie setzt sich das Katechetenteam zusammen?

    • Spiegelt das Team die Vielfalt des (Gemeinde-) Lebens wider bzw. gibt es Ansprechpartner für die unterschiedlichen Gruppen und Milieus von Jugendlichen? Wie können neue KatechetInnen gewonnen werden?
    • Wie gut kenne ich die anderen im Katechetenteam?
    • Gibt es zu Beginn eine Form von Teambildungsprozess?


    Gibt es ein Thema, zu dem ich gerne eine Fortbildung oder ein Spiritualitätsangebot besuchen würde?

    • Wann habe ich eigentlich zuletzt an einer Fortbildung oder einem spirituellen Angebot teilgenommen?
    • Worin können wir als gesamtes Team besser werden?


    Fühle ich mich nach der Schulung zum Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ ausreichend informiert über dieses Thema? Oder plane ich, in naher Zukunft an einer solchen Schulung teilzunehmen?

    Gibt es regelmäßige Vernetzungstreffen mit anderen Katechetenteams im Dekanat (oder auf anderen Ebenen)?

    • Bietet sich ein ökumenischer Austausch mit den Verantwortlichen zur Vorbereitung auf die Konfirmation an?


    Haben wir eine „Dankeschön“-Kultur im Katechetenteam?

    • Wie gestalten wir den Einstieg von neuen Katechetinnen und Katecheten, wie wird jemand aus dem Team verabschiedet?

3. Firmliturgie

ZUM NACHDENKEN ÜBER SICH ...
  • Was ist mir wichtig, damit der Gottesdienst zu einer Feier wird, in der ich Gottes Gegenwart spüre?

    • Welche Rolle spielt Musik?
    • Wie empfinde ich Zeiten der Stille?
    • Welche Handlungen der Liturgie sind mir fremd oder verstehe ich nicht?
    • Welche Elemente sehe ich kritisch?
ZUM NACHDENKEN ÜBER DIE FIRMFEIER ...
  • Was brauchen die Jugendlichen, damit sie Gottes Gegenwart in der Firmfeier spüren? Welche Rolle haben die Jugendlichen bei der Vorbereitung und Gestaltung der Liturgie? Werden ungewohnte liturgische Elemente (zum Beispiel Taufbekenntnis) im Vorfeld mit den Jugendlichen (und den Paten) besprochen und erläutert?

    • Sind die Lesungstexte der Firmliturgie (sofern frühzeitig bekannt) Thema in der Firmvorbereitung?
    • Werden die Lieder der Firmfeier schon im Rahmen der Firmvorbereitung erprobt?


    Wie kann die Lebenswelt der Jugendlichen in der Liturgie konkret zur Sprache kommen, ohne dadurch die Gottesdienstgemeinde auszuschließen?

    • Gibt es ein Thema/Motto aus der Zeit der Firmvorbereitung, das in der Firmliturgie aufgegriffen wird?
    • Woran merken die Jugendlichen, dass sie Teil einer großen Gemeinschaft sind, in die hinein sie gefirmt werden? Und woran merken sie, dass sie dieser Gemeinschaft wichtig und willkommen sind?
    • Wie kann die mitfeiernde Gemeinde in den Prozess der Firmvorbereitung, den sie selbst nicht erlebt hat, hineingenommen werden?


    Wie kann die Firmliturgie auch für die TeilnehmerInnen, die wenig Gottesdiensterfahrung haben, eine Feier werden, die sie anspricht, in der sie vielleicht Gottes Nähe spüren?

    • Gibt es ein Liturgieheft für alle, in dem die zu sprechenden Antworttexte der Gemeinde abgedruckt und die wichtigsten liturgischen Handlungen kurz erläutert sind?

Kontakt

Referat Katechese
Stefanie Uphues
Fon 0251 495-456
 katechese@bistum-muenster.de

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