Virtuell und trotzdem nah: Digitale Firmvorbereitung

Die Kontaktbeschränkungen durch Corona haben die Pfarreien unterschiedlich getroffen. Die einen hatten es gerade noch vorher mit der Vorbereitung geschafft, andere mussten abbrechen bzw. neue Wege suchen, wieder andere konnten gar nicht erst wie geplant starten. Gemeinsam ist allen, dass sie auch künftig damit rechnen müssen, dass Großgruppentreffen, Sozialpraktika oder Gottesdienste nicht so stattfinden können wie bisher. Neue Wege sind gesucht, viele planen schon jetzt eine „Blended Preperation“, sprich: eine Zeit der Vorbereitung, in der persönliche Treffen durch digitale Elemente ergänzt oder ersetzt werden können.

Die bisherige Erfahrung zeigt: Die allermeisten Jugendlichen möchten keine reine „Online-Schulung“ als Firmvorbereitung, wichtig sind ihnen Vergemeinschaftung und Austausch. Einiges, was früher im Pfarrheim stattgefunden hat, kann einfach draußen stattfinden. Verstärkt werden auch Fahrradtouren, Pilgern, Wandern oder ähnliches angeboten (weiteres auch hier).  Digitale Methoden und Tools können aber die Firmvorbereitung ergänzen oder eben auch – im Fall der Fälle – sicherstellen, dass nicht alles von heute auf morgen abbrechen muss.

Die hier genannten Methoden sind gut angekommen. Für Rückfragen zur Technik und zu genauem Vorgehen stehen die jeweils genannten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner gern zur Verfügung. Vielen Dank an alle, die ihre Methoden und Erfahrungen hier teilen und dadurch mit dafür Sorge tragen, dass nicht immer das Rad neu erfunden werden muss.

Übrigens: an der Technik soll es nicht scheitern. In loser Folge bieten wir „Video-Workshops“ zur Anwendung verschiedener social media tools an. Bitte schreiben Sie mir für weitere Informationen, Termine oder wenn Sie selbst einen Vorschlag für ein Thema haben: uphues@bistum-muenster.de 

NEU UND NÜTZLICH:
Das Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland hat eine Handreichung zur digitalen Jugendarbeit herausgegeben. Unbedingt reinschauen: HIER ist das Heft zum Download.

Kostenloser Firmkurs - digital oder analog
  • Für das Projekt Sinnsucher+ der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat Tobias Sauer von ruach.jetzt den ersten frei verfügbaren Firmkurs entwickelt, der sowohl analog als auch digital via Zoom oder vergleichbarer Videokonferenzsoftware funktioniert. Gerne reinschauen: https://store.ruach.jetzt/firmung/

Impulse über einen Kurznachrichtendienst
  • So geht’s:
    Zum Wochenstart ein Link auf ein kurzes Video, ein (selbstgemachtes) Bild mit einem eigenen Gedanken oder einem Bibelvers, verbunden mit der Einladung, dazu etwas rückzumelden – dieses Angebot bedarf wenig Vorbereitung und Vorkenntnisse. Die Chance, eine Rückmeldung zu erhalten, ist größer, wenn diese als Direktnachricht (per sms oder E-Mail) an den Absender geht und nicht in eine Gruppe gestellt werden soll.

    Das sagt die Erfahrung:
    Eine Kleinigkeit pro Woche reicht aus. Die Impulse dürfen nicht zu lang sein, lieber Bild/Video als Text. Videos sollten 3-5 Minuten nicht überschreiten. Eine konkrete Deadline für Rückmeldungen ist ebenso hilfreich wie ein Hinweis, was mit den rückgemeldeten Gedanken passiert. Zum Beispiel könnte aus den Rückmeldungen ein gemeinsames Gebet formuliert werden, dass am Ende der Woche wiederum in die Gruppe gestellt wird oder in der Firmfeier einen Platz findet.

    Ansprechpartner/in:
    Stefanie Uphues,
    uphues@bistum-muenster.de
    Pastoralreferent Niels Ketteler (Kerken),
    ketteler@bistum-muenster.de

Instagram Live
  • So geht’s:
    Per Videostream wird einer vorher definierten Gruppe ein Film gezeigt, auch ein Live Video ist möglich. Denkbar sind „Tutorials“, in denen ein Katechet etwas erklärt (Sakramente, Beichte, Firmgottesdienst, Eucharistie…) oder Videos, in denen Menschen aus der Pfarrei (kurz!!!) erzählen, warum ihnen der Glaube wichtig ist. Denkbar sind auch Formate, in denen Fragen von einem Katecheten / Priester / Bischof / Experten / Fußballtrainer / usw. beantwortet werden, die die Jugendlichen vorab oder parallel als Kommentare einstellen können.

    Das sagt die Erfahrung:
    Instagram ist den meisten Jugendlichen als Medium vertrauter als den Katecheten. Der Anspruch an die (ästhetische) Qualität ist relativ hoch, was aber keineswegs am Ausprobieren hindern sollte. Im Zweifel holen Sie sich Jugendliche bei der Vorbereitung mit ins Boot. Wie bei allen Videogeschichten gilt auch hier: In der Kürze liegt die Würze.

    Ansprechpartner/in:
    Pastoralreferent Martin Knauer (Wesel),
    knauer@bistum-muenster.de

Insta Walk Kirche
  • So geht’s:
    Ein Insta Walk ist im Grunde ein Spaziergang, bei dem Fotos per Smartphone gemacht und direkt über App Instagram mit einem vorher definierten Hashtag (z.B. #StJosefWalk) hochgeladen werden. Der Spaziergang kann einzeln oder in Kleingruppen stattfinden, wenn ausreichend Platz in der Kirche ist, können auch größere Gruppen gleichzeitig unterwegs sein. Die Jugendlichen können gebeten werden, neue Orte / Perspektiven zu fotografieren und beim Hochladen mit einem Titel oder einer Frage zu versehen. Möglich ist auch, im Kirchenraum zusätzlich an verschiedenen Orten Impulskarten auszulegen, um die Aufmerksamkeit zu schärfen.

    Das sagt die Erfahrung:
    Der Blick durch die Kamera eröffnet neue Blickwinkel und lädt ein, Orte oder Gegenstände wahrzunehmen, die sonst übersehen werden oder bei denen man sich schon immer fragte, was das eigentlich soll. Es kommen überraschende und intensive Bilder dabei raus. Über die Bilder ist es dann wieder leichter, ins Gespräch zu kommen, auch im Nachgang oder später in einem Blog oder Live-Chat.

    Die Themen für einen solchen Insta Walk sind variabel, z.B. „Gott auf der Straße“ (Insta Walk durch die Fußgängerzone), „Gott in der Natur“, „Der heilige Geist ist für mich…“ usw.

    Ansprechpartner/in:
    Anja Wiesner, ehrenamtliche Katechetin St. Mauritz, Münster (Kontakt über die Pfarrei oder über
    uphues@bistum-muenster.de)
    Klaus Minten, ehrenamtlicher Katechet St. Marien, Wachtendonk (Kontakt über die Pfarrei oder über
    uphues@bistum-muenster.de)


Padlet – die interaktive Pinnwand
  • Filme für die Firmkatechese

    So geht’s: Ein Padlet funktioniert wie eine digitale Pinnwand, ist leicht einzurichten und erlaubt ein kooperatives Miteinander. Hier können Videos, Bilder, Audios, Links, Impulse etc. abgelegt, kommentiert oder bewertet werden. 
    Beispiel von Johannes Lohre, Sassenberg: http://firmung.jetzt/.
    Beispiel von Freya Lehner, Pastoralreferentin in Coesfeld: https://padlet.com/lehnerf/5np0pwhey8e0m4kb 

    Christiane Zirpel, Pastoralreferentin in Dülmen, hat zu verschiedenen Themen der Firmvorbereitung Padlets erstellt. Schreibt sie gerne direkt an: Zirpel@bistum-muenster.de

    Übrigens: Beim Anlegen eines Accounts bei Padlet kann man angeben, von wem ggf. auf Padlet eingeladen oder wer einen aufmerksam gemacht hat. Wenn man die free-Version von Padlet nutzt, wird dann ein zusätzliches Padlet freigeschaltet. So hat man vier statt drei freie Padlet Möglichkeiten. Und die Person, die jemanden geworben hat, bekommt ab drei geworbene Mitglieder ein freies Padlet zusätzlich.

     

     

     

    Das sagt die Erfahrung:
    Viele Jugendliche kennen Padlets spätestens seit Corona aus dem Schulkontext. Daher ist darauf zu achten, dass die Anwendung nicht „verschult“ daherkommt, sondern einlädt zum Mitmachen und Mittun. Die Jugendlichen in Sassenberg haben das Padlet sehr positiv wahrgenommen und mitgemacht.


    Ansprechpartner/in:
    Pastoralreferent Johannes Lohre, Sassenberg
    lohre@bistum-muenster.de
    Pastoralreferentin Freya Lehner, Coesfeld lehner-f@bistum-muenster.de

Bibel teilen per Videochat
  • Der Ablauf ist ähnlich wie im Gruppentreffen face-to-face, es bedarf nur einer etwas anderen Vorbereitung. Die Gruppe sollte nicht zu groß sein, vier bis sechs Teilnehmende sind optimal. Die Übung dauert ca. 45 Minuten.

    Vorbereitung: Die Bibelstelle wird nicht als Gesamttext, sondern Vers für Vers über PowerPoint präsentiert (bei sehr kurzen Versen können auch zwei Verse gleichzeitig gezeigt werden). Dazu teilt der Katechet/die Katechetin ihren Bildschirm. Eine schlichte Textdarstellung (z.B. weiße Schrift auf farbigen Grund) reicht aus, die Konzentration beim Lesen sollte sich auf den Text beziehen können. Die Teilnehmenden (TN) werden vorab gebeten, einen Stift und Zettel für sich bereitzulegen mit dem Hinweis, dass das, was sie schreiben, nur für sie ist und nicht gezeigt werden muss. 

    Ablauf:

    Einstiegrunde: Vor dem eigentlichen Bibelteilen sollte eine kurze Runde gemacht werden, in der jeder TN in zwei bis drei Sätzen sagt, wie es ihm geht und ob es noch etwas gibt, was vorab geklärt werden muss.

    Die TN werden gebeten, ihre Mikros stumm zu stellen, damit es keine Störgeräusche gibt. Wer mag, kann auch die Kamera beim Lesen deaktivieren. Die TN sollen selbst dafür sorgen, dass sie in den kommenden 30 Minuten nicht gestört werden.

    Die Katechetin/der Katechet lädt ein, ruhig zu werden und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Sie/Er leitet mit ein paar Sätzen zur Bibelstelle die Übung ein (um welchen Text handelt es sich, wo steht er, wer hat ihn verfasst, evtl. etwas zum Kontext der Entstehung etc.).

    Der Bibeltext wird Vers für Vers über die PowerPoint eingeblendet. Die Katechetin/der Katechet liest parallel jede Zeile laut vor.

    Der Text wird ein zweites Mal gezeigt. Beim zweiten Durchgang liest jeder/jede für sich und notiert sich Worte, die ihn/sie angesprochen haben oder die ihm/ihr aufgefallen sind.

    Nach einigen Minuten Schweigen stellt die Katechetin/der Katechet die Frage: Warum haben mich diese Worte angesprochen? Was hat der Text mit meinem Leben zu tun?

    Einige Minuten Schweigen. Anschließend Einladung an alle, die Worte, die ihn/sie angesprochen haben, zu teilen. Man kann nur das Wort sagen, wer mag, kann auch dazu sagen, warum das Wort/der Vers ihn/sie berührt hat. Das Gesagte wird nicht kommentiert oder diskutiert.

    Zum Abschluss wird ein Gebet gesprochen. Schön ist es, wenn es gelingt, ein freies Gebet zu sprechen, in das der Katechet/die Katechetin das vorher Gehörte einbauen kann. Auf diese Weise werden alle Gedanken gebündelt und vor Gott getragen.

    Segen und Abschluss.

    (Stefanie Uphues Uphues@bistum-muenster.de)

 

Auf der Seite https://www.spiricloud.at/home/ finden Firmlinge (und Katechet*innen) zu verschiedenen Themen der Firmvorbereitung Informationen, Filme, Links etc. Gerne mal reinschauen!

 

Die Jugendabteilung des Bistums hat übrigens anlässlich vieler ausgefallener Ferienfreizeiten und Fahrten eine Arbeitshilfe "Ferienfreizeit im Eimer" herausgegeben. Darin finden sich auch einige Tipps, Aktionen und Spiele, die sicher auch in der Firmvorbereitung einen guten Platz finden können. Schauen Sie mal rein: https://www.bistum-muenster.de/ferienfreizeitimeimer/ 

 


Fortsetzung folgt...

Kontakt

Referat Katechese
Stefanie Uphues
Fon 0251 495-456
 katechese@bistum-muenster.de

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